Vier Tore reichen nicht zum Heimsieg gegen Vachendorf

0:1, 3:1, 3:3, 4:3, 4:4 – das Kreisliga-Spiel des SV Westerndorf gegen den SC Vachendorf hat von der
Dramaturgie an einen Hollywood-Blockbuster erinnert. Zweimal ist die Franz-Pritzl-Elf gegen den
Aufsteiger in Führung gegangen, letztlich wurde der Traum von drei Punkten erst in der 88. Minute
zerstört.

Die Vorzeichen vor dem Heimspiel waren gemischt: Zwar ging der SVW nach fünf Siegen in den
letzten sechs Spielen als Favorit in die Partie, dennoch war unklar, wie sich die Gastgeber
präsentieren. Der Grund: Laurent Becherer hat gefehlt. Das Fehlen des Topstürmers war letztlich
aber nicht der Grund für dieses 4:4-Unentschieden, vielmehr war die schwache Leistung der zuletzt
eigentlich so starken Abwehr des SVW der Faktor dafür, dass hier nur ein Punkt raussprang – und
natürlich die absolute Willensleistung der Vachendorfer.

Hätte man nur die Fans gehört und nicht das Spiel gesehen, hätte man meinen können, dass der SCV
am Freitagabend ein Heimspiel hatte. Eine große Fangemeinde hat die Gäste angefeuert – und diese
Energie hat sich auch auf den Platz übertragen. Nur drei Minuten hat es gedauert, bis Bernhard Rosenegger die frühe Führung für den Aufsteiger erzielt hat. Die Pritzl-Elf wirkte von diesem Rückstand aber nicht
geschockt – im Gegenteil: Max Kollmer nach neun und Dmytro Zubkov mit einem Traumtor aus der Distanz nach 19 Minuten drehten die Partie. Mathias Katozka hätte vor der Pause sogar noch auf 3:1 stellen können, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Thomas Ortner. Auf der anderen Seite hatte Tobias Frisch kurz vor dem zweiten Westerndorfer Treffer die Chance, kam aber nicht an Simon Rott vorbei.

Nach der Pause verpasst Zubkov erst noch frei vor dem Tor, ehe er in der 53. Minute den Torwart
dann zum verdienten 3:1 überlupfte. Doch Vachendorf gab nicht auf: Nur zwei Minuten später
erzielte Thomas Klauser den Anschluss, weitere drei Minuten später sorgte Alexander Loreck für den Ausgleich. Das Spiel drohte komplett zu kippen, bis SCV-Torwart Ortner ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für den SVW dabei
hatte: Ein eigentlich harmloser Schuss von Torsten Voß rutschte dem Keeper nach 78 Minuten durch die Hände. Doch wieder hatte Vachendorf eine Antwort parat: Westerndorf stand hinten zu offen und Klauser schob in der 88. Minute zum erneuten Ausgleich ein.

Aufstellung: Rott, Karavil, Michael Jackl, Schlosser, Zubkov, Katozka, Marinus Jackl, Voß, Kollmer, Julian Stix, Laanemaa – Rohner, Fuchs, Leupolz, Wieland.

Zuschauer: 130.

Tore: 0:1 Rosenegger (3.), 1:1 Kollmer (9.), 2:1 Zubkov (19.), 3:1 Zubkov (53.), 3:2 Klauser (55.), 3:3 Loreck (58.), 4:3 Voß (78.), 4:4 Klauser (88.).

Stimmen zum Spiel:

Franz Pritzl, Trainer SVW: Es war ein kleiner Rückschritt. Wir kommen nach dem frühen Rückstand zurück und machen sogar das 3:1, machen dann aber postwendend den Fehler an der Mittellinie und kassieren das 3:2. Auch vor dem 4:4 verlieren wir den Ball im Mittelfeld. Vachendorf hat diese Chancen eiskalt ausgenutzt. Da hat die Ordnung gefehlt oder es war der jugendliche Leichtsinn, ich weiß es nicht. Es ist ärgerlich, aber auch normal nach der Entwicklung. Mir hat gefallen, wie wir in der ersten Halbzeit zurückgekommen sind und ruhig gespielt haben. Es ist einfach schade für die Mannschaft, weil es jetzt wieder heißt, dass sie ohne Becherer nicht gewinnen können. Das tut mir Leid. Dann machen wir mal vier Tore, kriegen aber auch vier – das ist das Ärgerliche. Aber so ist Fußball. Dann muss man wieder aufstehen und versuchen, die Fehler abzustellen. Zubkov habe ich heute in das offensive Mittelfeld gestellt. Es ist auch für ihn ärgerlich. Er hat ein gutes Spiel gemacht und zwei Tore geschossen, wir haben aber nicht gewonnen.

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